war der Umzug in den Neubau in der Allmendstraße 55, zwar mit neuer Adresse, aber nur ca. 200 Meter Luftlinie von der Klinik entfernt, wo wir seit beinahe 50 Jahren "beheimatet" waren. Seither arbeiten wir in den neuen Labor- und Büroräumen. Rechts vom Haupteingang (siehe Luftbild unten) befinden sich diese Räume: im Erdgeschoss der Laborbereich mit seinen modernen, gut ausgestatteten Laborräumen für chemisch-analytische, tumorbiologische und immunologische Untersuchungen, im Obergeschoss unsere Büroräume. Die Grundlage der Krebstherapie-Forschung im Carl Gustav Carus-Institut bildet der methodische Zugang zu einem ganzheitlichen Naturverständnis auf der Basis von Goethes Naturwissenschaft. Umfangreiche Sammlungen zu den Gestaltverwandlungen im Mineralreich, der Pflanzenwelt und dem Tierreich, die von Thomas Göbel, Mitbegründer des Carl Gustav Carus-Insituts, maßgeblich aufgebaut wurde, schaffen eine Verständnisgrundlage für den menschlichen Organismus. Diese Sammlungen haben in unseren Fluren ein neues Zuhause gefunden, für die wissenschaftliche Lehre und Forschung, und nicht zuletzt zur Schulung der Beobachtungsgabe für die Großartigkeit der Natur, in der wir leben.
Das Institut
Unser Aufgabe
ist in der Satzung des Trägervereins formuliert, nämlich für die Krebstherapie auf Grundlage einer durch die Geisteswissenschaft Dr. Rudolf Steiners und der von ihm und der Ärztin Dr. med. Ita Wegmann begründeten Anthroposophischen Medizin zu forschen. Diese Aufgabenstellung erfordert über die unmittelbare Erforschung von Krankheit, Arzneipflanze und ihrer Pharmazeutik hinaus ein umfassendes Verständnis der Natur und des Menschen. Daraus ergibt sich im Institut eine interdisziplinäre Zusammenarbeit von Wissenschaftlern unterschiedlicher Fachrichtungen sowie ein intensiver Austausch mit namhaften europäischen Universitäten.
Auf Grund der zahlreichen Kooperationen, insbesondere mit Partnern aus dem universitären Bereich, und unserer strukturellen Ausrichtung sind bei uns Promotions-, Bachelor- und Master-Arbeiten möglich. Ferner bieten wir Praktikumsstellen an, beispielsweise im Rahmen des Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD), sowie im Bundesfreiwilligendienst.
Das Institut wird ideell und finanziell getragen durch unseren Trägerverein, die Gesellschaft zur Förderung der Krebstherapie e.V. und einen weiten Umkreis von Unterstützern. Ferner ist die Institutsarbeit auf Drittmittel wie zum Beispiel Zuwendungen aus Stiftungen, aus öffentlichen Forschungsförderungen, aus der Privatwirtschaft und auf private Spenden angewiesen.
Historie
Das Carl Gustav Carus-Institut von seiner Gründung bis in die heutige Zeit
Ende November 2020
Am 13. Mai 2017
feierte das Carl Gustav Carus-Institut sein 50-jähriges Bestehen,
in einem Festakt mit über 200 Gästen, darunter Vertretern aus dem öffentlichen Leben, wissenschaftlichen Kooperationspartnern, Ärzten, Mitgliedern und Freunden des Instituts und seines Trägervereins, der Gesellschaft zur Förderung der Krebstherapie e.V.
Gefeiert wurden dabei unsere 50-jährige Forschung an der Mistel als Heilpflanze, an der Herstellung eines Arzneimittels für die Krebserkrankung und die Erfahrungen mit der Mistel in der Krebstherapie. Die Feier mit Plenarvorträgen, Ausstellungen und experimentellen Demonstrationen war auch ein Blick in den Entstehungsprozess des Instituts.
Dieser Rückblick hat uns Kraft gegeben für die Zukunft!
Eine Dokumentation zur 50-Jahr-Feier des Carl Gustav Carus-Instituts finden Sie in einer Sonderausgabe der Öschelbronner Akzente 2017/18, sowie ein Interview mit zwei der Gründer des Instituts, Dr. Hans Werner und Hans Rivoir.
Eine Chronik der Arbeiten aus der 50-jährigen Entwicklung des Carl Gustav Carus-Instituts ist in Öschelbronner Akzente 2016/17 enthalten.
Seine ersten Arbeitsräume
fand das Carl Gustav Carus-Institut im Keller der internistischen Praxis von Dr. Hans Werner in der Hachelallee 55 in Pforzheim. Seit der Gründung der Klinik 1975 ist auch das Institut in Niefern-Öschelbronn ansässig. Dorthin zog es in die Räume der Klinik Öschelbronn um, mit seinen Laboren ins Kellergeschoss und den Büroräumen ins 4. OG.
Für die ersten Schritte der Herstellung von Mistelpräparaten begann eine Kooperation mit der Weleda AG in Schwäbisch Gmünd, die Mistelextrakte herstellte und diese für die pharmazeutische Forschung des Instituts zur Verfügung stellte. Dr. Reinhard Koehler (Physiker) (2) forschte seit 1968 an der Realisierung pharmazeutischer Strömungsprozesse. Die Kooperation mit der Weleda AG konnte nicht fortgeführt werden.... Daher kam es 1971 zur Gründung der Firma Abnoba Heilmittel GmbH (jetzt Abnoba GmbH), damit die aus der gemeinnützigen Forschung des Carl Gustav Carus-Instituts entwickelten Mistelpräparate ihren Weg zu den Ärzten und den Patienten finden konnten. Die Abnoba GmbH wurde von Thomas Götte (3) und Hans Rivoir aufgebaut, und durch Michel Barkhoff und Dr. Rainer Scheer weiterentwickelt, die alle dem Impuls des Carl Gustav Carus-Instituts und seinem Trägerverin sehr verbunden sind. Die Abnoba GmbH ist vollständig im Besitz gemeinnütziger Einrichtungen und kann sich dadurch ganz auf das Wohl der Patienten, die eigene Forschung und Entwicklung sowie die Förderung der Grundlagenforschung konzentrieren. Daneben kam den Institut durch die Klinik Öschelbronn und ihre langjährige Geschäftsführerin Barbara Burrer große Hilfe zu. (Auszug aus einem Artikel zum 50 jährigen Bestehen des Instituts in den Akzenten 2016/2017, lesen Sie dort weiter auf den Seiten 20 bis 41)
1967
Das Carl Gustav Carus-Institut wurde im Jahr 1967 auf Initiative anthroposophischer Ärzte und Naturwissenschaftler gegründet, um einen eigenen Beitrag zur Therapie von Krebspatienten mit Mistelpräparaten zu leisten. Nachdem durch das gemeinsame Studium der Forschungsergebnisse Rudolf Steiners und der naturwissenschaftlichen Methode nach dem Vorbild Goethes ein geistiges Fundament geschaffen war, wurde am 7. Juli 1967 der Trägerverein, die Gesellschaft zur Förderung der Krebstherapie e.V., gegründet. Wesentlich beteiligt waren neben Dr. Hans Werner und Thomas Göbel (1) auch Hans Rivoir, Dr. Karl Woernle, Dr. Gustav Brunk und Dr. Karl Buchleitner. Und wer könnte zu den Änfängen und den damaligen Impulsen besser sprechen als die Gründer selbst. Lassen wir im Folgenden Dr. Hans Werner und Hans Rivoir selbst zu Wort kommen. Zum Interview, das Dr. Rainer Scheer 2017 mit beiden geführt hat, gelangen Sie hier.