Meditation

Meditation in der Medizin

Die Meditation ist ein seit Jahrtausenden praktiziertes Werkzeug der Menschheit für die Erlangung höherer Wahrnehmungen, aber auch für die seelische Balance und den Umgang mit Krankheiten. Viele Religionen, Weltanschauungen und Philosophien bieten sehr ausführliche Anleitungen zu verschienen Meditationsmethoden und Erfahrungen.

Als Dr. Rudolf Steiner im ersten Krankenhaus für Anthroposophische Medizin, dem Klinisch-Therapeutischen Institut der Ärztin Dr. Ita Wegman, vielen Patienten persönliche Meditationen aufschrieb, war dies für die damalige Zeit einmalig und ebenso spektakulär waren einige der berichteten Krankengeschichten.

In den 1970er Jahren entwickelte Jon Kabat-Zinn am Institut für Stressreduktion des Massachusetts Hospital (USA) die so genannte „Achtsamkeitsbasierte Stressreduktion“ (Mindfulness-Based Stress Reduction – MBSR), überwiegend aus Übungen der buddhistischen Richtungen Zen und Vipassana.

Meditative Praktiken in der Krebstherapie

Eine Meta-Analyse von Xunlin et al. (2020) wertet die therapeutischen Erfolge von Achtsamkeits-basierten Patientenprogrammen aus und kommt dabei zu folgenden Ergebnissen zu spezifischen Aspekten der Lebensqualität von Krebspatienten und ihrer statistischen signifikant verbessert. Ein übliches Maß für die Verbesserung ist die so genannte „Standardisierte mittlere Differenz“ (SMD). Bei der SMD wird der Unterschied des Mittelwerts der Lebensqualität von Krebspatienten mit Misteltherapie mit dem Mittelwert der Lebensqualität einer vergleichbaren Patientengruppe ohne Misteltherapie verglichen. Dieser Unterschied wird in Relation zur Standardabweichung gesetzt. Ändert sich der SMD-Wert durch eine Behandlung zwischen 0,2 und 0,5, entspricht dies nach den Erfahrungen der medizinischen Statistik einem kleinen Effekt, zwischen 0,5 und 0,8 einen mittleren und größer als 0,8 einem starken Effekt. Außerdem wurde auch die Irrtumswahrscheinlichkeit für alle Ergebnisse berechnet, d.h. die Sicherheit, dass das Ergebnis wahr ist und keine zufällige Schwankung, die keiner echten Wirkung entspricht.

  • Ängste werden um -0,34 SMD reduziert, diese Wirkung entspricht einem kleinen Effekt, Irrtumswahrscheinlichkeit p = 0,07 %
  • Depressionen wird um -0,47 SMD reduziert, wirkt also als kleiner bis mittlerer Effekt, mit einer Irrtumswahrschlichkeit p < 0,01 %
  • Die Lebensqualität werden um 0,32 SMD erhöht: dieser Effekt ist klein, aber mit einer Irrtumswahrscheinlichkeit p = 0,1 %
  • Die tumorbedingte Erschöpfung (Fatigue) wird um -0,48 SMD erhöht, bewirkt einen kleinen bis mittleren Effekt mit einer Irrtumswahrscheinlichkeit p = 0, 2%
  • Der Stress wird um 0,35 SMD verringert und entspricht einer kleinen Effektgröße mit einer Irrtumswahrscheinlichkeit p = 3 %.
  • Die persönliche Weiterentwicklung nach der Krebserkrankung erhöht sich um 0,58 SMD, was einer mittleren Effektstärke entspricht mit einer Irrtumswahrscheinlichkeit p =0,09 %.
  • Die Achtsamkeit wird um 0,54 SMD verbessert – dies entspricht einer mittleren Effektgröße mit einer Irrtumswahrscheinlichkeit p = 0,3 %. D

Anthroposophische Meditationsquellen

Es gibt mehrere Bücher und einen frei zugänglichen Aufsatz für Patientenmeditationen aus der Anthroposophischen Medizin und Krebstherapie:

Robert Kempnich: Meditation und Krebserkrankung, Anthromedics-Merkurstab Praxisempfehlungen, frei zugänglich! https://www.anthromedics.org/PRA-1038-DE

Peter Selg: Patienten-Meditationen von Rudolf Steiner. 224 Seiten, Verlag des Ita-Wegman-Instituts, ISBN 978-3-906947-22-8

Dr. med. Michaela Glöckler (Hrsg.) Meditation in der Anthroposophischen Medizin. Ein Praxisbuch für Ärzte, Therapeuten, Pflegende und Patienten. Salumed-Verlag. 280 Seiten. ISBN: 978-3-928914-41-3

Arndt Büssing, Regen über den Kiefern. Zen-Meditation für chronisch Kranke und Tumorpatienten. 160 Seiten. Mayer Verlag. ISBN 978-3-932386-48-0